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Devil's Staircase: The Devil's Staircase (Review)
Artist: | Devil's Staircase |
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Album: | The Devil's Staircase |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumentaler Progressive-Rock |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kick Music | |
Spieldauer: | 40:57 | |
Erschienen: | 22.05.2020 | |
Website: | [Link] |
DEVIL’s STAIRCASE spielen laut eigener Aussage Rock, der von Mathematik und Wissenschaft inspiriert ist, bei dem es sich aber nicht um Math-Rock handelt. Man nennt es lieber „Fractal-Prog“ und das ist so treffend wie nahezu jeder andere Begriff. Was dahintersteckt ist, bis auf ein paar collagenartige, gesprochene Einschübe, instrumentaler Progressive Rock, der zwar verschachtelt und recht komplex ist, dabei aber verführerisch melodisch und durchhörbar bleibt. Das besitzt vor allem in den Saxophonparts Ähnlichkeiten mit VAN DER GRAAF (auch ohne GENERATOR) und in allen anderen Bereichen mit KING CRIMSON. Bloßes Abkupfern findet indes nicht statt. Dafür ist das Debüt der illuster besetzten Band zu gewieft und inspiriert.
Aaron Geller und Tim McCaskey von MIGHT COULD teilen sich friedvoll die elektrische und akustische Gitarrenarbeit, Ex-Änglagård-Drumer Mattias Olsson gibt den Takt vor. Bassist Luis Nasser spielt wie McCaskey im Zweitjob auch bei SONUS UMBRA. Die Herrschaften können schon was, ebenso wie der furiose Saxophonist Ramsés Luna.
„Gravitation“ startet mit einer zerklüfteten, kurzen „Lied an die Freude“-Eloge, um mit dem kriegsbringenden, hörbar bereits verwundeten „Mars“ von Gustav Holst zu enden. Dazwischen wird verschnörkelt Rabatz gemacht, Luft geholt und weiter mit Verve aufgespielt. Der Song bleibt dennoch kompakt und von eigentümlicher Harmonie, die Schrägheiten zulässt, aber allzu Abstraktes und Kakophonisches außen vor lässt. Das sitzt über die gesamte Lauflänge passgenau und weiß über die nicht ellenlange Spielzeit von knapp einundvierzig Minuten zu überzeugen.
Es gibt an jeder Ecke was zu entdecken, ein wehmütiges Mellotron hier, eine kleine VANGELIS-Hommage da, Sounds aus dem elektronischen Baukasten und kleine Explosionen überall.
Der etwas blasse und matte Klang ist ein Wermutstropfen, hier hätte eine Politur gutgetan. Andererseits erhält sich „The Devil’s Staircase“ so einen gewissen Underground-Flair. Scheint Absicht gewesen zu sein, denn das Werk besitzt einen ausgewiesenen „Soud-Designer“.
FAZIT: Das DEVIL’S STAIRCASE-DEBÜT hat enorme Power, ist voller instrumentaler Kabinettstückchen und besitzt die Muße auch mal innezuhalten. Prog ohne Gesang kann onanistische Langeweile bedeuten. Das trifft auf diesen Rutsch, des Teufels wandelbare Wendeltreppe hinunter, nicht zu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gravitation (Parts 1 & 2)
- Rule 34
- Room 101
- Morse ..--..
- Cantor's Dust
- Bass - Luis Nasser
- Gitarre - Aaron Geller, Tim McCaskey
- Schlagzeug - Mattias Olsson
- Sonstige - Ramsés Luna (saxophone, midi wind, electronics), Luis Nasser (holophonics), Mattias Olsson (mellotron), Edgar Arrellín Rosas (sound design)
- The Devil's Staircase (2020) - 11/15 Punkten
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